Stanzen, Nuten, Prägen

Papier eine Form geben und es für die Weiterverarbeitung so vor zu bereiten, dass Qualitätsmängel ausgeschlossen werden. Alte Buchdrucktechniken sind auch im digitalen Zeitalter gefragt.
„Heidelberger Zylinder“ oder „Tiegel“ das klingt wie eine Reminiszenz an längst vergangene Buchdruckzeiten. Vielen Branchenkennern sind die zahlreichen Möglichkeiten der Handwerkskunst mit diesen Maschinen noch geläufig. Ist der Einsatz von Buchdruckmaschinen in der Zeit von CTP, Offsetdruck und digitalem Datentransfer ein Relikt aus einer vergangenen Epoche? „Keinesfalls“,

Sehr viele Druckaufträge können nur durch den Einsatz von Nut-, Perforier- oder Stanz-Arbeiten den gewünschten Qualitätsstandard erhalten, ganz zu schweigen von der optischen Darstellung eines z.B. gestanzten oder genuteten Geschäftsberichtes.

GESTANZT

werden Karten, Mappen und Aufkleber in unterschiedlicher Form. Durch den modernen Stanzenformbau, bei dem mit Lasertechnik fast jede Form der Stanzung möglich ist, erhält der Buchdrucker ein Stanzwerkzeug. Diese Stanzform wird in die entsprechenden Buchdruckmaschine eingespannt und der Druckbogen wird mit tonnenschwerem Druck über die Stanzform gepresst und erhält so die gewünschte Form.

GENUTET

werden alle Kartonagen bzw. Papiere ab einer Stärke von 170 g/qm. Hierbei wird eine Nutform erstellt, in die Buchdruckmaschine eingespannt und der Bogen wird von der Rückseite, das heißt hinter der Falzkante, genutet. Das Papier bzw. der Karton bricht nun beim Falzen nicht so stark. Dieser Effekt ist besonders bei durchlaufenden, dunklen Flächen und Bildern zu beobachten.
Präsentationsmappen sind ein gutes Beispiel, hier findet man oft eine Variante aus Stanz- und Nutelementen.

PRÄGUNG

wird mittels eines Messing-Prägestempels erreicht. Der Karton wird mit starkem Druck auf den Prägestempel gedrückt und erhält so eine erhabene Stelle. Dieses wird sehr häufig in Kombination mit einer Spott-Lackierung eingesetzt um den Schriftzug oder einem Bild den besonderen Effekt zu geben.
Fazit: Veredelte Druckaufträge fallen auf und heben sich von anderen Druckerzeugnissen ab. Mit dem Nuten, Stanzen, Prägen und Perforieren von Druckerzeugnissen kann man mit relativ geringen Kosten eine erhebliche Verbesserung erreichen.